Aus dem Notenschrank der Dresdner Hofkapelle: unbekannte Triosonaten des Hochbarock

Zur Zeit der sächsisch-polnischen Union 1697-1756 erreichte die Dresdner Hofkapelle eine ihrer größten Blüten: Mit weltberühmten Musikern wie Pisendel, Quantz u.a. vereinte sie die französische mit der italienischen Tradition und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des „typisch deutschen“ vermischten Stils. Die Dresdner Hofkapelle verfügte über ein großes Repertoire an Orchester- und Kammermusik, welche jedoch nach Ende des Siebenjährigen Krieges infolge des Stilwandels nicht mehr gespielt, in den sogenannten „Schranck No:II“ eingelagert und zunächst vergessen wurden, darunter sind zahlreiche Instrumentalmusik-Manuskripte mit aufführungspraktischen Einzeichnungen von Pisendel – einige von bekannten Komponisten wie Vivaldi und Telemann, aber auch viele von weitgehend vergessenen Meistern oder Werke aus unbekannter Hand.

Das Freiburger Barockensemble L‘Estro Armonico widmet sich seit Jahren der Aufgabe, unbekannte Werke unter Kenntnis der Aufführungspraxis der jeweiligen Epoche zu neuem Leben – und größtmöglicher Lebendigkeit – zu erwecken. Im Sommer 2022 hat es im Rahmen eines Projektstipendiums des MWK zwei bisher weitgehend unbekannte Triosonaten aus dem „Schrank 2“ aufgenommen. Für den Sommer 2023 plant es ein „Schrank 2“ – Konzert, in dem diese beiden Sonaten zusammen mit vier weiteren aus derselben Quelle präsentiert werden.

Programm:

Anonymus: Triosonate in g-moll, Schrank-II-37-40

Fasch: Triosonate in D-Dur, FaWV N:D3

Quantz: Triosonate in e-moll, QV 2/20

Johann Adolph Hasse: Triosonate in D-Dur, Schrank II/35/53

Carl Heinrich Graun: Sonate für Traversflöte und B. c. in D-Dur GraunWV B:XVII:54

Carl Heinrich Graun: Sonate für Violine und B. c. in d-Moll GraunWV C:XVII:61