2 Giganten

Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel waren die wohl größten und einflussreichsten Komponisten des frühen 18. Jahrhunderts. Beide wurden 1685, nicht viel weiter als 100 Kilometer voneinander entfernt, geboren. Trotz ihrer vergleichbaren Herkunft, unterscheiden sich ihre Leben und ihre Karrieren frappant. Während Bach Deutschland nie verließ, reiste Händel nach Italien, wohnte in Florenz und Rom und erreichte den Höhepunkt seiner Karriere in England. Während Bach als Kapellmeister, Kantor und Organist ein traditionelles Leben führte und oft mehrere Jahre einer Anstellung treu blieb, verdiente Händel seinen Unterhalt durch geschicktes Vermarkten seiner Werke. – Ein freischaffender Künstler der ersten Generation, sozusagen.

Die unterschiedlichen Lebensläufe der beiden Herren färbte auch deren Musik und Popularität. Während sich Händel am italienischen Stil orientiert und durch den dramatischen Inhalt eine gewisse Nähe zur Oper spüren lässt, steht in Bachs Kompositionen der Kontrapunkt im Zentrum. Und während sich Händel zu Lebzeiten großer Beliebtheit erfreute, waren Bachs Kompositionen damals, ganz im Gegensatz zu heute, nur einem relativ kleinen Kreis von Musikkennern bekannt.

Wie diese Gegensätze zeigen, könnten die beiden Musiker unterschiedlicher nicht sein. Und stehen sie doch beide gleichzeitig am Übergang zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert, schauen sie in entgegengesetzte Richtungen – Händel mit seiner weltlichen Karriere in die Zukunft, Bach mit seiner kirchlichen Karriere in die Vergangenheit.

 

Georg Friedrich Händel (1685-1759)               

 Triosonate in h-moll (HWV 386b) op. 2

AndanteAllegro ma non troppo – LargoAllegro


 Suite in A-Dur für Cembalo (HWV 426)

Prelude Allemande Courante Gigue

 

Sonate in D-Dur für Violine und Basso continuo (HWV 371) op. 1

Affettuoso – Allegro – Larghetto – Allegro      

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

  

Suite I für Violoncello Solo (BWV 1007)

Prélude – Allemande – Courante – Sarabande – Menuet I und II – Gigue

  

Sonate in e-moll für Flöte und Basso continuo (BWV 1034)

Adagio ma non tanto – Allegro – Andante – Allegro

 

Triosonate in G-Dur (BWV 1038)

Largo – Vivace – Adagio – Presto